Es nimmt einfach kein Ende: Auch im letzten Jahr sind die Baupreise für Wohngebäude in NRW wieder stärker gestiegen als die allgemeine Teuerungsrate. Das zeigt die Jahresbilanz der amtlichen Statistik, die jetzt veröffentlicht wurde. Daraus geht auch hervor, welche Gewerke sich besonders deutlich verteuert haben – und welche den Bauherren weniger Sorgen bereiteten.
Düsseldorf. Die Baupreise für Wohngebäude sind in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent gestiegen. Das hat das statistische Landesamt IT.NRW kürzlich mitgeteilt. Das ist zwar deutlich weniger als die 7,6 Prozent Preisanstieg, die noch im Vorjahr zu beobachten gewesen waren. Allerdings lag der Anstieg der Baupreise damit im letzten Jahr weiterhin deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate: Das Statistische Bundesamt hat für das Gesamtjahr 2024 eine Inflationsrate von 2,2 Prozent ermittelt.
Bauen ist also auch im letzten Jahr wieder deutlich teurer geworden. Dabei haben sich die Ausbauarbeiten besonders stark verteuert: Hier lag der Preisanstieg 2024 bei 4,2 Prozent. Allerdings haben sich die einzelnen Ausbaugewerke preislich sehr unterschiedlich entwickelt. Für ein Wärmedämm-Verbundsystem mussten Bauherren in NRW letztes Jahr im Schnitt 8,7 Prozent mehr ausgeben als im Vorjahr. Auch Beschlagarbeiten verteuerten sich deutlich: Wer etwa eine neue Schließanlage einbauen ließ, musste 7,1 Prozent mehr investieren als 2023.
Nicht mehr alles verteuert: kleine Lichtblicke beim Rohbau
Auch für die Gebäudeautomation wurden mit 6,4 Prozent deutlich höhere Preise aufgerufen, Tapezierarbeiten und Betonwerksteinarbeiten verteuerten sich um 6,3 Prozent. Ziemlich stabil blieben dagegen die Preise für Rollläden (+0,9 Prozent) sowie für Aufzüge und Rolltreppen (+0,6 Prozent). Die Preise für Rohbauarbeiten lagen dagegen insgesamt mit einem Plus von 2,1 Prozent auf dem Niveau der Inflationsrate – allerdings auch hier mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Gewerken.
So verlangten die Gerüstbauer letztes Jahr in NRW im Schnitt 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Klempner erhöhten die Preise mit 4,2 Prozent ebenfalls ziemlich deutlich. Immerhin: Die Betonbauer lagen mit einem Preisanstieg von 1,0 Prozent deutlich unterhalb der Inflationsrate, die Stahlbauer boten ihre Leistungen sogar 2,1 Prozent günstiger an. Wer ein Metalldach bauen lassen wollte, musste dafür allerdings letztes Jahr 7,7 Prozent mehr ausgeben als im Vorjahr, Dacheinfassungen verteuerten sich um 5,8 Prozent.
Auch wenn die Zeit der ganz großen Preissprünge bei den Baupreisen wieder vorbei ist, so zeigt sich doch, dass Bauherren weiterhin gut daran tun, bei ihrem Vorhaben einzukalkulieren, dass die Preise stärker steigen, als die allgemeine Teuerungsrate. Bauen wird also weiterhin zu einer immer größeren finanziellen Herausforderung. Mehr noch: Auch Arbeiten an Bestandsgebäuden sind erheblich teurer geworden, gerade die hierfür typischen Gewerke hatten schließlich besonders große Preissteigerungen. Das belastet auch Bestandshalter, insbesondere Vermieter, welche ihre Objekte instand halten müssen.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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